Melissa hauen die Bierpreise in der Bar gleich um. Seitdem Sie das letzte Mal hier war, hat sich die Inflation wohl doch bemerkbar gemacht und als Tourguide ist der letzte Besuch wohl noch nicht so lange her. Aber Sie kümmert sich darum für uns einen guten Kurs in der Stadt raus zu schlagen, wenn das mal nicht illegal ist? Wir drücken ihr gleich mal 80 US$ in die Hand, denn hier ist offensichtlich alles teuer. Am Abend bekommen wir dann 60.000 Zim$ in die Hand gedrückt - ein ordentlicher Packen - wir sind reich! Nachdem uns Melissa noch informiert hat, dass wir heute Abend gemeinsam in ein Restaurant gehen, instruiert Sie uns auch, dass wir unbedingt an der Bank etwas abheben sollen, da der Beleg für die Auszahlung nötig ist um irgendwo wieder Geld auszugeben. Auf diese Art soll die Geldwäsche unterbunden bzw. ein wenig eingedämmt werden. Also, ab in die Stadt, schnell ist auch eine Bank gefunden und erwartungsgemäß für die Verhältnisse hier, hat die auch geschlossen. Aber wozu gibt es denn Geldautomaten? Wir heben auch gleich mal 1.000 Zim$ ab, keine Ahnung wie viel das ist, denn die Kurse sind hier offensichtlich reine Verhandlungssache. Zwar bekommen wir auch 1.000 Zim$ raus, aber kein Beleg - Papier alle, knirsch! Auch der 2. Versuch scheitert. Wir treffen auch Tommy beim Geldabheben wieder, der hat das gleiche Problem. Afrika muss ein kleines Land sein, wenn einem immer wieder die gleichen Personen über den Weg laufen. Etwas angefressen probieren wir unser Glück beim Nächsten und siehe da wir bekommen unser Geld und unseren Beleg. Zwar haben wir jetzt mehr Gebühren bezahlt, als wir abgehoben haben, aber zumindest können wir uns jetzt was dafür leisten. Am Automat treffen wir auch gleich zwei Schweizer, die hier ihre Reise beginnen wollen. Die beiden wollen mit einem Leihauto ihr Glück probieren. Das Auto hatten die beiden schon bekommen, aber mit leerem Tank. In Zimbabwe laufen die Uhren offensichtlich anders und so überrascht es auch nicht, dass die beiden schon an der Tankstelle gegenüber tanken wollten, die Tankstelle aber kein Benzin hat. Der Umtauschkurs oder die Sache mit den Belegen sind den beiden nicht bekannt - für Selbstfahrer eine etwas schwache Vorbereitung. Uns wird schnell klar, dass Zimbabwe gewaltige Probleme hat und die Wirtschaft durch das Mugabe Regime schwer angeschlagen ist. Auf Grund fehlender Devisen kann das Land nicht mal mehr genügend Erdöl importieren, so dass es an den Tankstellen selten Benzin gibt. Aber auch die Landwirtschaft des einst blühenden Landes liegt brach. Grundlebensmittel sind knapp, Getreide muss gegen teure Devisen importiert werden, und für die Bäcker ist es noch nicht einmal rentabel, daraus Brot zu backen und es zu den staatlich festgesetzten Niedrigpreisen zu verkaufen - verrückt.