Schließlich wurde es unerträglich heiß und schwül. Aussteigen darf man in den Nationalparks nirgends, das kostet hier 3000 Rand Strafe und führt zum sofortigen Verlassen des Parks, wenn man erwischt wird. Da ist die Parkverwaltung sehr streng, was wir auch richtig fanden. Wir fuhren durch offenen und geschlossenen Busch, d.h. offener Busch hat Lichtungen und wenig Büsche, geschlossener Busch ist eben dichter Bewuchs, durch den man nichts sehen kann und der die größte Elefantenherde verbergen kann.

Mein Kreislauf sponn hier zum ersten Mal. Die feuchte Hitze konnte ich schlecht vertragen. Nachdem ich vier Salztabletten und eine Menge Tee geschluckt hatte, ging es mir langsam wieder besser. In Satara machten wir Mittag, und dort war auch unser Camp für die Nacht. Wir wollten aber noch eine weitere Pirschfahrt unternehmen in nördlicher Richtung. Von der Wiese dieses eingezäunten Camps aus konnten wir ein großes Warzenschwein beobachten, das sich in einer Suhle behaglich wälzte. Es hatte wirklich ein Gesicht, das nur seine Mutter lieben kann, wie es in einem Film so schön heißt. Dennoch sind mir die Warzenschweine sehr sympathisch, ganz besonders, wenn sie mit hochaufgestelltem Antennenschwänzchen durch die Steppe flitzen.

Auf unserer Pirschfahrt Richtung Letabo stellte sich uns ein riesiger alter Elefantenbulle an den Weg und kam in Drohgebärde auf uns zu. Daß das kein Spaß war, merkten wir bald und hielten den Atem an.

 

Der Park liegt zwischen 200 und 800 m hoch. Es ist Steppe und Busch, und die Temperaturen können leicht über 40 Grad ansteigen. Hier ist auch eine Malariavorsorge empfohlen. Aber noch waren wir nicht dort, sondern hatten einen ganzen Tag Fahrt vor uns.

Durch hügelig-bergige, grüne Landschaft fuhren wir in 1600 m Höhe. Hier gab es Unmengen von Aloen, deren Blüte leider gerade vorbei war. In Machadodorp erreichten wir den höchsten Punkt unserer Reise auf 2000 m Höhe. Eine kleine Panne an unserer Benzinleitung wurde hier repariert, dann ging es weiter. Wir hielten am großen, 400 m langen Tunnel der 1892 erbauten Eisenbahnlinie nach Mozambique, die heute stillgelegt ist. Hier begann unser schöner Spaziergang zum Elands-Wasserfall, der 90 m tief herabstürzt. Herrliche Ausblicke in das Tal hatten wir, und schöne Pflanzen und Bäume begleiteten uns. Nach Rückkehr vom Wasserfall machten wir hier Picknick und fuhren dann weiter Richtung Nelspruit, dem Garten Eden Südafrikas, weil hier alles wächst, vor allem findet man Obst- und Gemüseanbau. Hier sahen wir auch die traumhaft schönen, knallrot blühenden Feuerbäume, die uns noch eine ganze Weile begleiteten. Es wurde brutal heiß und feucht, und so langsam konnten wir uns vorstellen, daß hier die Malaria noch nicht ausgerottet ist. Die frühen Siedler sind reihenweise an der Malaria gestorben. Wir nahmen brav unsere Tabletten.