12.08.2000
Vernünftig betrachtet ist es gut, daß heute Meer und Himmel grau sind, weil die Haut rot ist. Es wird wieder auf der kleinen Insel geschnorchelt und in diese Traumwelt aus Salzwasser eingetaucht.
Am Nachmittag erklimmen wir die Insel, sie hat vielleicht 60 m Höhe und genießen schöne Blicke ohne Sonne.
Ungewöhnlicherweise regnet es am Abend nach dem Grillen, „zu dieser Jahreszeit“, sagt der Chef des Hauses.
13.08.2000
Tiefschwarze Nacht herrscht noch, als wir 5 Uhr aufstehen. Per Boot und Auto gelangen wir zum Flughafen. Heute freuen wir uns auf die „Huli-Wigmans“, die Perückenmänner im Hochland. Nach dem Blick auf Berge, einzelne Hütten, Urwald ohne Wege landen wir in Tari. Durch den Drahtzaun blicken hunderte Augen federgeschmückter Eingeborenen. Ich weiß nicht, wer erstaunter dreinblickte? Halbnackte beladen eine Schüttel von Lieferwagen mit unserem Gepäck (ein Hotelbus war uns offeriert worden), dann klettern wir mittenrein. Eine abenteuerliche Fahrt auf schlechtem Weg, über „Brücken“ mit aufgelegten polternden Brettern, vorbei an winkenden Menschen, Hütten hinter Lehmböschungen, tropischen Obstbäumen, meterhohen gelben Blumenstauden und Cordyline bergauf und ab. Jürgen fragt, was eigentlich diese Menschen zum Mahl von Europäern trinken, ... Rotwein?
Dann Halt in einer Lichtung. Menschen, angemalte Kinder kommen angerannt. Wir schütteln Hände und sollen folgen. Gepäck wird uns abgenommen. Einen glitschigen Pfad eiern wir bergauf, dieser endet schließlich an drei Bambushütten im Wald. Hulis begrüßen uns. Es wurden Tagethes an die Hütten gesteckt und welche in eine Blech-dose. In einem Haus werden uns Schlafstätten (Bambuspritschen) gezeigt, in einem anderem qualmt ein Feuer, hier bekommen wir zu essen und trinken.
Danach geht es bergauf, bergab, über Gräben liegende Baumstämme balanciert, auf rutschig-lehmigen Pfaden in eine Siedlung. Zuerst begrüßt uns händeschüttelnd der Dorfälteste.

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Hundert Kinder rennen nebenher, Erwachsene begleiten uns barfuß. Alle freuen sich, beobachten genau, lachen, hüpfen, staunen. Hier ist der Teufel los: angemalte Gesichter, geflochtene Haare mit Schmuckwerk, Regenschirme ...
Ungebändigte Kinder werden ermahnt, sich angemessen zu verhalten. Nach diversen lustigen Szenen geht es zurück.
Während wir bei Tee in der Hütte sitzen, geht der nachmittägliche Tropenregen nieder. Ehe die kurze Dämmerung hereinbricht (18 Uhr geht die Sonne unter, 6 Uhr wieder auf), gehen wir noch zu den Schilfhäusern des Lumuria-Village unterhalb. Mit Interesse werden die angebauten Pflanzen betrachtet (Taro, Baumtomaten, Bananen, Ananas, Gartenblumen wie bei uns). Nach und nach kommen alle Eingeborenen
heraus, verlieren langsam ihre Zurückhaltung. Zeigen wie Pfeil und Bogen gehandhabt werden, wie eine Steinaxt gefertigt wird, wie das selbstgebaute Gewehr funktioniert, wie Perücken geflochten werden. Hier wohnt auch der Lehrer dieser Gegend, er dolmetscht und fragt uns, ob wir aus Ost- oder Westdeutschland gekommen sind (!).