Wir nehmen die C-26 Pad Richtung Norden und treffen auf einen kleinen zuckersüßen Ort - Solitäre. Ort ist schon fast übertrieben, denn es ist lediglich eine kleine Tankstelle mit einem Bottlestore, der sehr liebevoll mit alten deutschen Büchern etc. eingerichtet ist, eine Baracke für unsere Duschen, einem Wassertank und unserem Zeltplatz.

Wir genießen etwas entfernt von unserem Zeltplatz den Sonnenuntergang über den letzten kleinen Dünen der Namib am Horizont mit den sich angrenzenden Grünflächen in denen gerade Brüllgeckos ein Ständchen geben und hinter uns die Tsarisberge, rosa angeleuchtet von den letzten Sonnenstrahlen mit dem Mond darüber. Ein Omen, denn es sollte eine lange Nacht werden…

Es fing damit an, dass wir nach diesem Tag in der Wüste großen Durst hatten und Melissa uns einen kräftigen Punsch machte, anlässlich eines Feiertages, der Koreaner vielleicht - aber so genau weis das keiner mehr. Die Stimmung war bei allen super und so kommen bald einige neue Gäste vom Wildlife-Truck zu uns ans Lagerfeuer. So auch Tommy - ein quasi-Reiseführer, der eine etwas eigenwillige Koreanerin durchs Land kutschieren muss. Aber wir sollten ihn in den nächsten Wochen noch öfters wieder sehen. Ines hatte es sich derweil zum Ziel gemacht unseren alten ehrwürdigen Steve unter den Tisch zu trinken - zumal er jetzt mittlerweile ein Weinglas aus Plastik, seinen so genannten heiligen Gral, nach mehreren Tagen Suche in allen Geschäften Namibias, endlich erworben hatte. Und so nahm der Abend seinen Lauf. Es gesellten sich noch einige einheimische Solitärer - also wahrscheinlich der ganze Ort - angelockt von guter Stimmung und etwas kostenlosen Alkohol zu uns ans Lagerfeuer. Am Ende des Tages war die Schlacht geschlagen - Steve flüchtete sich mit den Worten „She’s so terrible.“ - gemeint war natürlich Ines - ins Zelt. Aber bei uns beiden hätte auch nicht mehr viel gefehlt…