Der Beweis, dass die Wüste lebt ist schnell gemacht, ich trete fast auf eine Milchschlange, die schnell zur Attraktion aller wird. Craig - als quasi Australier - ist an Schlangen offensichtlich gewöhnt und packt sie am Schwanz, wir schießen unsere Bilder lieber mit etwas Respektsabstand. Bevor wir den Rückzug in Richtung Camp antreten haben wir auch die Möglichkeit dem gehen in der Wüste etwas gutes abzugewinnen, denn im weichen Sand kann einem ja nix passieren und so sprinten in vollen Zügen eine 50 Meter Düne herunter und brauchen dafür gerade mal 10 Schritte - geil! Zurück am Truck stellen wir fest, dass unser Wasserbehälter - also unsere schwarze Tonne hinten, unter dem Truck, leer ist und so müssen wir zur Konkurrenz von Wildlife gehen und nach Wasser betteln.

Im Camp angekommen ist das Ausmaß des Sandsturmes auszumachen. Bei John hat sich sogar ein kleiner - aber dafür besonders giftiger - Skorpion in den Zeltsack als Schutz vor dem Sturm verkrochen. Wir dagegen nutzen als erste die Gelegenheit zum Duschen - da wir als einzige den Weg vom Campeingang zu unseren Hobbitbaum zu Fuß zurücklegen - und sind damit auch die Einzigen, denn nach uns ist das Wasser aus, schließlich mussten wir ja unsere Haare auch mehrmals Waschen um den Sand auch nur halbwegs herauszubekommen. Dafür ernten wir nicht gerade den Dank unserer Mitreisenden, aber von der Sauberkeit hat man hier in der Wüste eh nicht lange etwas. Es heißt Zelte abbauen und aufbrechen in Richtung Sesriem-Canyon, einen kleinen aber dennoch recht beeindruckenden Canyon der vom Tsauchab über 2 bis 4 Millionen Jahre herein gegraben wurde. Da der Fluss zur Zeit ausgetrocknet ist, können wir problemlos in den 30 m tiefen Canyon herabsteigen und eine Wanderung im Flussbett machen. Früher hatte man 6 Ochsenriemen aneinander binden müssen, um herabzusteigen - daher der afrikaans-Name Sesriem (Sechsriemen). An einigen Stellen steht sogar noch etwas Wasser.