140 m wären es gewesen, hätten wir den Aufstieg geschafft, aber immerhin hat es auch keiner von uns wirklich weiter geschafft als wir. Das keiner auf dem Gipfel war ist nur ein schwacher Trost, aber dennoch sehen wir die Sonne über der Wüste aufgehen; ein grandioser Augenblick, wenn sich die Dünen in ein sattes orangerot färben. Dieses Martyrium hat sich trotzdem gelohnt, der Abstieg geht ruckzuck mit großen Schritten und macht richtig Spaß. Unten angekommen haben uns Melissa und Danika - unsere zweite Reiseleitung -  ein grandioses und deftiges Frühstück mit Speck und Eiern zubereitet und wie zu erwarten war, vom Sandsturm keine Spur mehr. Der heiße Tee bzw. Kaffee lässt die eingefrorenen und lahmen Glieder wieder Leben einhauchen.

 

Die Dünen der Namib Wüste entstanden im Laufe von vielen Millionen Jahren. Sand, vom Oranje Fluss unablässig ins Meer gespült, wurde durch den Benguela Strom an der Küste entlang nordwärts transportiert. Die Brandung schob den Sand an Land. Küstendünen entstanden, die durch den Wind landeinwärts verlagert wurden. Noch immer lagert der Wind den Sand der Wanderdünen unablässig um. Auf dem flachen Luvhang treibt er die Sandkörner aufwärts bis zum Dünenkamm. Dort fallen sie im Windschatten frei herunter. Der Leehang ist darum stets erheblich steiler als der Luvhang. Und daher lässt sich auch über die Windrichtung die Jahreszeit bestimmen; im Winter und Frühjahr weht der Wind landeseinwärts und im Sommer und Herbst von landinneren Richtung Küste. Die Namib ist mit einem Alter von ca. 80 Mio. Jahren die älteste Wüste der Welt. Dabei ist sie knapp 2.000 km lang und 160 km breit und knapp 95.000 qkm groß.