Nach dem Essen lassen wir uns in eine Shopping-Mall fahren. Oder was der Taxityp dafür hält. Dort finden wir eine Reiseagentur, die uns für 80 $ p.P. zum Nil fährt. Ist für ein Land, daß eigentlich nichts kosten soll, auch teuer.
Nun haben wir keine Lust mehr und lassen uns ins Hotel zurückfahren. Unterwegs versucht der Taxifahrer, uns noch den Ausflug zum Nil aus- und irgendein albernes Schwimmbad einzureden. Klar, bis zum Nil würde sein Auto auseinanderfallen. Im Hotel angekommen, beginnt, wie nicht anders zu erwarten, das große Preispalaver. Ich meinte, 25 Birr pro Stunde verstanden zu haben. Er will 75, was natürlich Quatsch ist, weil hier niemand 7,5 $ die Stunde verdient. Es geht hin und her, und schließlich einigen wir uns auf die Hälfte. Die Rezeptionsfrau bestätigt später, daß dies ungefähr der einheimische Preis ist und daß diese Art von Taxi (gelb statt blau) nur von Touristen benutzt wird. Da verliebt man sich gleich in so ein Land. Die Eskimos haben vierzig verschiedene Worte für Schnee, in Quetschua gibt es genauso viele Ausdrücke für grün, und in Äthiopien gibt mindestens zwanzig verschiedene Arten des Betrugs.
Abends gingen Israel Hands und ich etwas essen. Die Restaurantauswahl in der Gegend ist ziemlich begrenzt.

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Alles ist ziemlich dunkel, obwohl zwischendrin auch verschiedene Kneipen oder Clubs zu sein scheinen – nach der Anzahl der jungen Menschen zu urteilen, die unterwegs waren. Uns zogen die roten Lampen eines China-Restaurants magisch an. Da machten sie zwar bald Schluß, aber für uns gab es noch mal einen sauberen Tisch, Tee und etwas zum Essen.
Abends war es auch richtig kalt. Schätzungsweise um die fünf Grad, da wir unseren Atem sehen konnten. Waren wir froh, Jacken dabei zu haben. Anschließend fanden wir mit etwas Glück und gar nicht weit weg den Harlem Jazz Club, wo gerade eine Reggae-Band spielte. Und was ist cooler als mitten in Äthiopien Reggae zu hören! Der Club war eine bessere Garage, aber mit aufmerksamem Personal und nicht teuer.