Wir sind so voll des Lobes von dieser sauberen, gut eingerichteten und praktischen Hütte, dass Jonathan fragt, ob wir nicht länger hier bleiben können. Als wir ihn ans Trinken erinnern, erübrigt sich die Absage von selbst. Jürgen und ich steigen noch etwas höher, um zu sehen, ob wir irgendwo Handyempfang haben. Von hier aus entdecken wir das Matrashaus, an exponierter Stelle, hoch droben auf dem Hochkönig. Oh Gott, hoffentlich hält das Wetter, denn so eine lange Strecke…

 Um halb sechs starten wir alle mit Seife, Handtuch und sauberen Socken zu dem Schneefeld 20 Meter tiefer. Kaum zu glauben, auch ich tue es: Wir waschen unsere Füße im Schnee!

{{g_ads}}

 Die drei Männer treiben’s noch weiter. Sie laufen barfuss aufs Schneefeld und reiben sich die Oberkörper mit Schnee ab. Das muss ich filmen und fotografieren! Kaum zu glauben! Auf jeden Fall fühlen wir uns pudelwohl.

 Um 19.00 Uhr scharen wir uns um den runden Tisch und essen, Leberwurst und Mettwurst. Brot hatten wir uns im Riemannhaus noch dazu gekauft. Die letzte Dauerwurst lassen wir fürs Picknick morgen unterwegs. Ich teile das Trinken ein und lege fest, was heute noch getrunken werden darf, was fürs Frühstück und was für die Tagesetappe übrig bleiben muss. Gar nicht so einfach! Wenn man kein Trinken hat, muss man um so mehr daran denken und hat dadurch dauernd dieses Durstgefühl, so stellen es die Männer fest. Und natürlich fehlt nicht die Bemerkung vom „kühlen Blonden“. Mich stört es weniger, weil ich normalerweise wenig trinke und mich nur aus Vernunftsgründen zum Trinken zwingen muss.