Es geht über ein Schneefeld und dann bergauf. Wir ersteigen in einer dreiviertel Stunde das Brandhorn mit seinen 2610 Metern. Das hätten wir nicht erwartet, dass wir dort drüber müssen. Was soll’s. Wir halten uns nicht länger auf, als wir für ein Foto brauchen und steigen auf der anderen Seite wieder hinunter, um über den nächsten Berg zu klettern. Die Stimmung ist allseits gut, die Sonne scheint schon seit dem Frühstück, der Wind ist frisch, so dass man noch nicht ins Schwitzen kommt: Was will man mehr?

 Der Weg wird schwieriger und Jürgen nimmt Jonathan zur Sicherheit ans Seil, damit nichts passiert. Um neun, nachdem Jonathan zum ersten Mal vor zehn Minuten nach einer Pause gefragt hatte, finden wir ein (relativ) windstilles Plätzchen in einer Senke, bevor es wieder hinunter in die nächste Senke geht. Es gibt die von mir festgelegte Ration Schiewasser und Waffeln als Pausensnack. Wir lachen, albern und legen schon die Stelle fest, wo wir Mittagsrast machen wollen. Hinter zwei weiteren Gipfeln und den auslaufenden Bergrücken können wir ein grünes Bergplateau erkennen.

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Das ist erst Mal unser nächstes Ziel, das wir über mehrere weitere Bergrücken um 10.30 Uhr erreichen. Wir sind schon mal rechtschaffen kaputt. Wir verkriechen uns in eine Senke, weil der Wind fürchterlich pfeift und uns fast die Kappen vom Kopf reißt. Wolken sind aufgezogen und das nimmt uns die richtige Ruhe zum Picknicken. Jürgen hat gar keinen Hunger, muss aber was essen. Trinken gibt’s wieder eine Tasse voll. Nun haben wir noch einen Liter übrig. Jonathan und Lutz machen noch ihre Späßchen, aber ansonsten herrscht schon eine leicht angespannte Stimmung. Um das zu überspielen, beginnen wir uns auszumalen, was wir der Reihe nach im Matrashaus verspeisen werden und was jeder als erstes Trinken wird. Das ist ein Gaudi und allen ist klar, dass keiner das von ihm aufgezählte jemals essen und trinken kann.