Bei Betty folgt duschen, trocknen und reinigen der Sachen, umgepackt und in ihrer Farm spaziert. Da darf man die riesigen Forellen ansehen, Maracuja, Erdkirschen und wilde Erdbeeren essen und die vielen, vielen Blüten fotografieren.
Wir treffen die dunkelhäutige, fleißige Frau, deren Blick nichts entgeht, die alle anstellt und unterhalten uns. Ihre Tochter ist in Deutschland verheiratet. Später zeigt sie noch Fotos.
Vor jeder Tür liegt ein Hund auf dem Abtreter, wir freuen uns aufs Forellenessen, draußen wallen die Nebel.
24.08.2000
Bei Regen fahren wir im offenen Pick up nach Goroka talwärts. Diese Gebirgsszenerie ist wirklich beeindruckend, die hohen Berge sind bis oben grün, ganz tief unten rauscht der Fluß. In vielen Kehren, über Brücken trudeln und holpern wir über Geröll, Schlamm an soviel bunten exotischen Pflanzen vorbei. Jeder ruft uns etwas zu, wir kaufen 25 Bananen für 1 DM. Holunderbüsche tragen reife Beeren und Blütendolden. Hier wird an Berghängen Gartenbau betrieben.
Der Fahrer hat ein wahnsinniges Tempo drauf, wenn hier nach der Kurve einer entgegenkäme ...? Wenn ich heil unten ankomme, will ich ein Opfer den guten Geistern bringen!
In Kundiawa steigen wir in den öffentlichen Bus, seine Frontscheibe sieht wie ein Spinnennetz aus, welches mit Klebeband zusammengehalten wird. Am Straßenrand wird gehandelt.
Es ist eine schöne Fahrt durchs Gebirge, typisch subalpine Pflanzen wuchern an den Hängen. Bei Höhe 2 360 m hat man einen guten Blick auf Goroka. Der Fahrer hält seinen Bus an, wenn man fotografieren möchte! Dort werden auch Kränze aus frischen Blumen ausgegeben, den Grund haben wir vergessen zu erfragen.
In Goroka beziehen wir ein feines Hotel „Bird of Paradise“. Zum ersten Mal sieht man ein Stadtbild, und das können wir gut von unserem Balkon ausspionieren.
Hunderte Amaryllen, die hier überall in den Anlagen wachsen, schmücken das Foyer. Im blühenden Garten schlemmen wir Eis und Kuchen auf Kosten Herberts Gipfelsieg. Später bummeln wir durch Supermärkte und die wenigen Straßen. Laute warme Nacht!
25.08.2000
Morgenkaffee auf dem Balkon, wir sind Selbstverpfleger. Dabei beobachten wir das Straßenleben: Jugendliche mit Coladosen, immer leere Lastwagen, saubere Straßen, Männer gehen Hand in Hand, Frauen mit ihren bunten Netzen (an der Art, wie sie es umhängen, ist der Familienstand erkenntlich).

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Ein Guide holt uns ab, er fährt uns in ein kleines, sehenswertes Museum. Zur Geschichte und Kunst sind schöne alte Fotos (1933 erste Berührung mit Weißen), Waffen, Masken, Kleider und Schmuck zusammengetragen. Wegen der isolierten, vielen Bevölkerungsgruppen sind die Exponate sehr vielgestaltig.
Ein Marktbesuch lohnt sich hier. Farbenfreudig liegt qualitativ sehr gutes Obst und Gemüse reichlich aus. Die Verkäufer sind durchweg betrachtenswerte Typen. Die Ware wird laufend befeuchtet und glänzt auf einer Plane, die Menschen sitzen im Dreck.
Der Fahrer zeigt seine Hüttensiedlung, wie immer lungern alle untätig herum, aber freundlich und fröhlich.
Nun gibt es noch das Raun-raun-Theater zu sehen. Nach der Idee eines australischen Architekten ist es aus Holz und Bambus im Hüttenstil erbaut.
Zum Mittag lassen wir es uns gutgehen: sonnen und schwimmen in der Hotelanlage unter Hibiskus und Oleander. Als es wolkig wird, kreiseln wir noch im Ort: erfolglos nach Folklore suchend, Bier gibt es freitags nicht zu kaufen, weil der Zahltag ist. Wir gehen zum Flughafen, um unseren Flug wiedermal bestätigen zu lassen.
Die Preise im Supermarkt sind hoch: Marmelade 5 DM (=Kina), Toilettenpapier
2 Rollen 5 DM, Öl 18 DM , 1 Ei 0,60 DM, Petroleumkocher 150 D M, Radiorecorder
1.250 DM.