31.08.2000
Unser Kanu knattert Richtung Ambunti. Über den Bergketten türmen sich Wolken.
In einem „modernen Dorf“ kauft Petra Cola (gut gegen Durchfall), hier steht sogar ein Rasenmäher! Dann geht es durch einen Seitenarm zu einem See. Malerische Hütten vor Palmen, schwarze Menschen in schwarzen Kanus, im dunklen Wasser vor dunklen Schatten des Gegenlichtes sind schwierig aufs Bild zu bannen. Mit diesen Fischern tauscht unser Bootsführer Betelnüsse gegen frischen Fisch.
Mittagsrast wird wieder unter Beisein aller in einer Ansiedlung gehalten. Unter den Hütten häufen sich Zivilisationsmüll, Hühner, Hunde, Schweine, Werkzeuge. Wieder wird Kunsthandwerk vor uns ausgebreitet, Netze und Taschen. Es wird gezeigt, wie ein Weißer aus einer Kokosnuß trinken muß.
Später ergibt sich noch die Gelegenheit zum Besuch eines Tambaran-Hauses in Korogo. Diese Ahnen-Geister-Männerhäuser dürfen Frauen nicht betreten. Bei Touristen werden schon einmal Ausnahmen gemacht. Es ist das größte im Ort und sieht mit seinen „Augen“ geheimnisvoll aus. Im unteren Raum treffen sich die Männer, im oberen sind die Kunstschätze der Ahnen, mittlerweile auch zum Verkauf angeboten, ausgelegt. Angehäuft sind vielgestaltige Masken, Totems, Waffen und Skulpturen, eine wahre Fundgrube, äußerst sehenswert!
Herzliche Verabschiedung, es wird weitergefahren. Mittlerweile schmerzen schon die Sitzflächen. Die Gegend wird gebirgig, Hütten werden sichtbar, wir sind in Ambunti. Die Lodge ist auch etwas abgewirtschaftet, doch der Budiker, ein Typ Louis Armstrong, brutzelt ein gutes Essen. Die kalte Dusche ist willkommen. Unsere Guide und Fahrer werden noch mit Kleidungsstücken beschenkt und fahren noch zurück in die Nacht.
Von jetzt ab geht es auch für uns leider Richtung Heimat. Vorerst ziehen wir ein Urlaubsfazit und sind uns einig in allen Punkten: besser konnte es kaum zu erleben sein, wir drei haben gemeinsam viel Spaß, die gleichen Interessen und Empfindungen gehabt und sind problemlos, harmonisch so prima miteinander ausgekommen.
01.09.2000
Um 8 Uhr bringen wir unser Gepäck zum Flugplatz. Auf einer transportablen Personenwaage werden wir und die Rucksäcke gewogen. Danach wird alles zurückgeschleppt. Wann das Flugzeug kommt?? „Am Morgen, ihr werdet es hören.“

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So bummeln wir noch über den Markt. Petra verschenkt Lippenstifte, bekommt dafür einen schönen Strohhut geschenkt, natürlich werden wir ins Gespräch gezogen und nach Deutschland befragt.
Gegen 11 Uhr zieht die Cessna ihre Kreise und landet auf der Wiese. Der Pilot ordnet auf der Tragfläche seine Unterlagen. Ich sage: „der schreibt links“ - antwortet der Pilot: „Ja, der schreibt links und spricht etwas deutsch“. Ein freundlicher, junger Holländer fliegt seit drei Jahren hier im Land.
Er fragt, ob wir hoch oder tief fliegen möchten, und ich darf mich neben ihn setzen. Mehr als vier Passagiere passen nicht hinein.
Er rollt und holpert über die Wiese, und dann sehen wir den braunen Sepik von oben. Aus allen Fenstern nur seine unzähligen Windungen und Schleifen, kleine Siedlungen, einzelne Hütten in Waldlichtungen, Grasland, markante Palmen, hellgrüne Cheesepop, dann urwaldbedeckte Bergrücken ziehen vorbei. Als das Meer in Sicht kommt, landen wir schon leider in Wewak.
Ein tolles Erlebnis, wir sind begeistert! Gute Wünsche und er fliegt wieder davon. Die zwei Frauen aus Angoram (Thekla) begrüßen uns und freuen sich.
Wir steigen nun in eine Fokker von Air Niugini, das sind die, die unser Gepäck ignorierten! Ziel ist Port Moresby. Wieder sehen auf Sepik, bewölktes Hochland, Urwald... und dann das dritte Mal POM.
Einzug ins „Gateway-Hotel“, stinkfein und nobel. Beeilung Herrschaften, gleich machen die Geschäfte zu, Taxifahrt in die City! Hafenblick in der Abendsonne, Supermarkteinkauf und gezahlte Entwicklungshilfe an den Fahrer.
Hotelbummel durch eisige Gast- und Barräume sind ungemütlich. Aber wir haben pikant gegessen und Herbert hat noch zu einem guten Weißwein eingeladen.