02.09.2000
Auf dem Flughafen treffen wir die Amerikaner vom Tauchen an der Märcheninsel. Erinnerungsfoto, gute Wünsche, gemeinsames Ziel: Cairns.
Dort müssen noch die Bordkarten besorgt werden. Herbert muß hierbleiben, er kriegt keine - vorerst ...
Dann fliegen wir wieder über unsere Urlaubsinsel zurück. Bis Hong Kong werden wir ausgezeichnet verpflegt. Es gibt Sekt, Rotwein, Bier und „Wake-up towel“, ein feucht-warmens Wachauf-Handtuch wird gereicht.
Gute drei Stunden verwarten wir dann, bis wir in die große Boeing 474 steigen. Der gigantische Vogel wird uns in reichlich 10 Stunden die restlichen 10 000 km nach Deutschland bringen. Ich blättere in deutschen Zeitungen und schüttle den Kopf über unsere Probleme, es sind noch die gleichen wie vor vier Wochen ...
Nachtflug über China, um Tibet herum, Rußland. Wir fliegen mit der Nacht, immer einen rosa Streifen am Osthorizont zurücklassend.
Leipzig liegt noch im Dunkel, Grünau und der See sind zu erkennen.
In Frankfurt müssen wir lange aufs Gepäck warten und deswegen zum Zug eilen. Herbert begleitet uns noch zum Verabschieden.
Die Heimfahrt ist wie die Hinfahrt: grau und naß. Zu Hause ist alles - dank der fleißigen Nachbarsleute - in bester Ordnung.

{{g_ads}}

An diesem Reisebericht schreibe ich als erstes, manchmal früh um 4 Uhr, weil die innere Uhr überdreht ist. Langsam gewöhnt man sich wieder an das nüchterne, disziplinierte Deutschland.
Dieses war eine wunderschöne, hochinteressante Reise in eine ganz andere Welt. Sie brachte für alle Sinne staunenswerte Erlebnisse, freudige Überraschungen und keinerlei Streß bei den vielen Ortswechseln, und das finde ich bemerkenswert für dieses Land.
Beeindruckend und rührend waren die Herzlichkeit und Kontaktfeudigkeit der Menschen uns Weißen gegenüber und verdrängte die Fremdartigkeit von Pflanzenwelt und Landschaft an die zweite Stelle.
Das Wechselbad der Gefühle bei den verschiedenen Stationen, manchmal fehlende sanitären Einrichtungen, Wege und Transportverhältnisse, lokale Speisen, wären für Normalbürger keine Voraussetzung für einen Urlaub. Uns hat es nie gestört, da wir hundertfach entschädigt worden sind. Jeder Tag bescherte uns soviel bunte Eindrücke, daß es sich ohne Fotos und Notizen nicht mehr lückenlos erzählen ließe. Ansichtskarten an die Daheimgebliebenen brauchten wir nicht zu schreiben - denn diese gibt es dort nicht!