Der nächsten Morgen beginnt heiss und sonnig. Nach einem letzten wunderbaren Frühstücksbüffet packen wir unsere Koffer reisefertig und deponieren sie dann in einem separaten Raum im Hotel.

Netterweise nehmen Brigitte und Ulli mich mit, und so fahren wir mit dem Taxi nochmals nach Miraflores zu den Indiomärkten. Dort finden wir noch ein paar nette Dinge. Ein kleines Ölbild auf Keilrahmen gespannt stellt einen kleinen Jungen aus dem Hochland mit rotbraunen Wangen und der typischen Inka-Mütze da und passt noch in meinen Koffer. Brigitte und Ulli werden auch fündig.

In einem Intellektuellen-Café trinken wir einen ganz passablen Cappuccino. Dort werde ich von einem alten Mann angesprochen. Er ist ein argentinischer Arzt, der 1960 für 5 Jahre in Wien studiert hat. Er gibt mir seine Telefon-Nummer in Argentinien und bittet mich, einen alten Freund in München ausfindig zu machen, zu dem er den Kontakt verloren hat und auch dessen Adresse nicht kennt. Ich soll diesen Freund anrufen und zu ihm nach Argentinien einladen. Das werde ich doch glatt machen. Erstaunlich, dass der Mann nach so vielen Jahren noch so gut Deutsch spricht. (siehe hierzu Nachbemerkung 2)

 

Schwarzweisse Kormorane, grau-weisse Guanotölpel, Möwen und Inka-Seeschwalben, grosse Pelikane und die netten kleinen Humboldtpinguine bevölkern in unvorstellbaren Mengen diese steil aufragenden Felsen. Millionen von Seevögeln ziehen in Riesenschwärmen am blauen Himmel und brüten an den Felsen und Klippen. Selbst an den steilsten Stellen sitzen sie. Auf einem schrägen Felsplateau brütet dicht an dicht eine Unzahl an Kormoranen. Es sieht aus, als hätte man Stecknadelkopf neben Stecknadelkopf hingesteckt, es ist eine unvorstellbare Menge an Vögeln, die ein unbeschreibliches Spektakel veranstalten mit Geschrei und Geflatter.

Und dann die Robben! Bis zu 10 Zentner schwere Mähnenrobben brüllen in den Grotten und gewölbten Felswänden, dass es weithin hallt. Tausende Robben mit ihren Babys blöken und brüllen überall. Ganze Kinderstuben von schwarzen Robben-Jungen finden sich zusammen. Es ist ein gigantisches Schauspiel, kaum zu fassen und zu begreifen.

Wir umrunden die ganze Inselgruppe, haben immer wieder phantastische Aus- und Durchblicke durch die faszinierenden Höhlen und Felsbögen und Grotten in gelb und grün, rot und schwarz, dazu schimmert und glitzert das Meer von helltürkis bis tiefdunkelblau. Das alles wird begleitet von dem nie endenden Konzert der Millionenen Vogel- und Robbenstimmen. Es ist eines der atemberaubendsten und aufregendsten Naturschauspiele, das ich je erlebt habe und der krönende Abschluss einer phantastischen Reise durch Peru. Ein Jammer, dass Gitte das nicht miterlebt hat. Sie wäre begeistert gewesen.