Noch ganz benommen von diesem Erlebnis geht es in schneller Fahrt zurück zur Anlegestelle, die uns mit heisser Sonne empfängt. Am Ufer sehe ich zwischen Fels und Tang etwas orange-dunkelrotes und dachte erst, es wäre ein Kleidungsstück. Dann erkenne ich, dass es eine riesige, ca. 50 cm grosse runde Qualle mit meterlangen Tentakeln ist, die angespült wurde. Ein faszinierendes Lebewesen.

Nachdem ich mir noch einen feinen „Salad Tropical" einverleibt habe, beginnt die „Vertreibung aus dem Paradies", denn wir müssen bei dieser Hitze vier Stunden lang mit dem Bus zurück ins nicht sehr geliebte Lima fahren, wo wir noch einen ganzen Tag ausharren müssen, bevor uns der Flieger wieder ins kalte Deutschland nach Hause bringt und diese traumhaft schöne Reise zu Ende geht.

Heute schläft der Garua, so dass wir auf der Rückfahrt viel mehr von der Gegend sehen können als auf der Hinfahrt. Ich sitze im Doppeldecker oben links und habe daher während der ganzen Fahrt den Pazifik zu meiner Linken. Die Fahrt geht durch endlose Wüste, die mal platt und mal voller Riesensanddünen ist, dazwischen gibt es immer wieder kleinere, ärmliche Ortschaften und viele, viele Hühnerfarmen, die die Metropole Lima und das Umland mit Eiern und Fleisch versorgen. Wie die armen Tiere in dieser brütenden Hitze wachsen und gedeihen können, ist mir ein Rätsel.

 

Bald waren wir in unserem Hotel Paracas, das sich wiederum als Überraschung herausstellte. Hier in dieser einsamen Wüstenlandschaft hatten wir ein einfaches Hotel erwartet, aber die riesige Anlage dieses Hotels hatte wunderbar gepflegte, weitläufige Grünanlagen. Die Zimmer waren in kleinen Häuschen untergebracht und von Palmen und blühenden Sträuchern umrahmt, so dass sie sich ganz harmonisch in die Landschaft einfügten. Die ganze Anlage befand sich direkt am Pazifik und hatte einen eigenen, sicher 400 m langen Steg aufs Meer, an dessen Ende sich eine Bar für den Sundowner befand. Hier waren auch die Anlegestellen für die Boote, die hinaus zu den Vogelinseln fuhren.

In der Hotelanlage gab es diverse Pools, Minigolf, ein komplettes Fitness-Center und diverse Bars und Restaurants innen und aussen.

Auf einigen alten Holzstegen sassen Pelikane und Kormorane, direkt am Ufer Hunderte von Seeschwalben, Austernfischern und kleinen Strandläufern.