Susanne kreiselte zu Hause und die Männer auf dem Plateau. Es zog wie Hechtsuppe, ja es stürmte richtig auf dieser Freifläche. Sie zogen ihre Reißverschlüsse bis oben hin zu, aber es war fast unerträglich. Am Telefon, wenn er mit Susanne sprach, konnte er kaum verstehen, was sie sagte, so pfiff ihm der Wind um die Ohren. Der Nebel war so dicht geworden, dass sie fast die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnten. Hätten sie sich zwei Mal gedreht, sagen sie später, hätten sie nicht mehr die Richtung wieder gefunden, wo sie hergekommen waren.

 Wo war nun der Weg hinab nach Hintertal? Jürgen war der Meinung, sie müssten auf der anderen Seite des Plateaus wieder hinauf zu der Stelle, wo wir Picknick gemacht hatten. Lutz konnte ihn aber überzeugen, dass der Weg hinab ins Tal ihnen zur Linken sein musste, in der Nähe des Strommasten’s. Und sie begannen zu suchen.

{{g_ads}}

Und tatsächlich hatte Lutz Recht. Sie fanden den Weg und begannen den Abstieg, weil sie sich erhofften, dann besseren Empfang zu haben. Währenddessen telefonierte und googelte Susanne in Deutschland im Internet, wusste nicht genau, wo wir uns befanden und was überhaupt geschehen war. Ihr Vater hatte ihr so konfuse Angaben gemacht, zwischendurch noch Lutz das Handy gegeben, dass er Auskunft geben sollte, so dass sie zunächst gar nicht wusste, dass nur Jonathan und ich auf dem Berg geblieben waren. Sie rief dann letztendlich die 112 an und hatte natürlich die Polizei in Deutschland dran. Sie trug ihr Anliegen vor und man riet ihr, ihrem Vater auszurichten, dass er in Österreich auch einfach die 112 anrufen solle. Zusätzlich gab man ihr noch eine Nummer. Sie richtete es Jürgen aus, aber die beiden hatten kein Blatt und Stift, um sich die zweite Nummer zu notieren, also versuchten sie es mit Merken. Jürgen sprach Lutz die Nummer vor und er sollte sie sich merken. Leichter gesagt, als getan. Zwar war es mittlerweile durch ihren Abstieg nicht mehr so windig und der Nebel nicht ganz so dicht, aber sich eine Nummer in dieser Krisensituation von einmal hören auch einprägen zu können, war wohl zuviel verlangt. Jürgen war außerdem genervt von der vielen Telefoniererei und hatte Angst, dass das Akku nicht lange genug durchhielt. Und wohl immer der Gedanke: Die Zeit verrinnt, und die dort oben am Berg!