Unterwegs hatte man mir schon gesagt, dass für Quartier gesorgt war. Ich habe nicht gefragt, was und wo, weil es letztendlich egal ist. Jetzt bin ich nun doch gespannt und auch, was der eine mit der „Brettljausn“ gemeint hatte. Sicherlich würden wir auch noch was zu Essen bekommen.

 Es ist eine beeindruckende Fahrt, auch für Jonathan. Die Autos waren ohne Straße noch ein beträchtliches Stück auf der Wiese zu uns hinaufgekommen. Und nun geht’s hinab. Wir werden durchgeschüttelt, obwohl die Autos recht langsam fahren. Wir scheuchen Kühe auf, die aus Protest neben uns herlaufen. Eine Kuh läuft und läuft vor dem vor uns fahrenden Auto her, bis sie kurz anhält. Während dieses Auto die Kuh passiert, setzt sie sich vor uns wieder in Bewegung und die Jagd geht weiter. Unser Fahrer gibt sich alle Mühe, ihr Möglichkeiten zu bieten, dass sie ausweichen kann, aber sie tut es nicht.

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Er bleibt stehen, sie auch. Er fährt los, sie läuft los, immer vor uns. Das Spiel wiederholt sich mehrmals, bis sich unserem Fahrer eine Möglichkeit bietet, nach rechts auszuweichen. Er hält an und Sekunden später bleibt die Kuh stehen. Sofort setzt sich unser Fahrzeug wieder in Bewegung, weicht noch weiter nach rechts aus und beschleunigt. Jetzt sind wir an ihr vorbei und die Kuh klotzt uns nach. Endlich! Dieses Wettrennen einer Kuh mit einem Auto war so lustig, dass Jonathan vergnügt darüber erzählt. Er fragt mich, ob wir auch noch was zu Essen kriegen und ich sage, dass uns Opa bestimmt was aufgehoben hat. Er wird uns Brote geschmiert haben. Diese Enttäuschung in Jonathans Stimme, als er sagt: „Aber ich will kein Brot“, öffnet wieder meine Tränenschleuse. Ich versuche ihm zu erklären, dass es nach Mitternacht ist und dass es in keiner Gaststätte um diese Zeit mehr warmes Essen gibt. Insgeheim hoffe ich doch, dass man ihm vielleicht noch was organisieren kann.