Dann hatte Jürgen auf österreichischer Seite jemanden an der Strippe, den er letztendlich wohl irgendwie durch Susannes Vermittlung erreicht hatte, der kompetent zu sein schien und der schließlich nach der Handynummer fragte, damit er diese Nummer der Bergrettung weiter geben konnte. Es war den beiden zu dem Zeitpunkt nicht zum Lachen zumute, aber danach haben sie gelacht. Man stelle sich vor: Jürgen hat mein Handy am Ohr, von dem er die Nummer nicht auswendig kennt, sein Akku war leer, Lutz sein Handy fast, aber es war noch an. Also sollte Lutz in seinem Handy meine Nummer suchen, was dann auch gelang. Aber keiner der beiden konnte die Nummer lesen, weil sie zu klein auf dem Display war! Der Mann sagte, er solle auflegen und er würde auf sein Display schauen, da müsse sie ja auch sein. Gleichzeitig schreibt Susanne die SMS: „Nicht telefonieren, ihr werdet gleich angerufen.“

Zwei Minuten später der erlösende Anruf von Herrn Tritscher, Bergrettung Saalfelden-Hintertal - Maria Alm. Der Notruf war ausgelöst und die Rettungskette in Gang gesetzt. Endlich! Es war 18.40 Uhr!

{{g_ads}}

 Jetzt erhielt das Team die notwendigen Ortsangaben von Jürgen, so dass die Männer starten konnten. Jürgen und Lutz sollten weiter absteigen, ein Auto würde sie erwarten, wo das auch immer war. Sie konnten ja nicht sehen, wie weit hinunter sie noch mussten, wie lang der Weg eigentlich bis Hintertal war. Im Mittag, als wir das Plateau passiert hatten, hatte sich niemand von uns dafür interessiert. Also tappten sie, mal im Regen, mal im Nebel, aber jetzt nicht mehr so dem Wind ausgesetzt, hinab ins Tal. Mehrmals hörten sie in der Ferne Hubschrauberlärm. Gegen 19.00 Uhr ungefähr hörten sie Fußgetrappel, eilige Schritte, die den Berg hinaufkamen. Kurz drauf erreichten sie zwei Männer mit Hund, die sich der Bergrettung zugehörig zu erkennen gaben. Sie ließen sich noch mal erklären, wo genau wir waren. Und schon waren sie weiter. Danach folgten noch mal Männer der Bergrettung jeweils in zwei Vierer-Gruppen nacheinander. Jede Gruppe fragte nach uns und gab per Sprechfunk alles weiter.