Auf 3.800 Metern Höhe haben wir die Wüste hinter uns gelassen und kommen in das Vikuna-Schutzgebiet. Hier oben im Altiplano wächst nur noch das harte Ichugras, das Futter der Andenkamele. Kleine Lama- und Alpakaherden und ab und zu Schafe weiden hier. Es beginnt zu regnen, als wir die Laguna de Pampa blanca auf 4.000 m.ü.M. durchfahren. Im Hintergrund sehen wir den schneebedeckten Vulkan El Misti mit 5.822 m.

In dieser Einsamkeit wartet ein einfaches Rasthaus mit kleinem Laden auf Kunden und Gäste. Hier vertilgen wir unsere Lunchpakete und trinken dazu echten Koka-Tee, d.h. die Kokablätter werden einfach mit heissem Wasser übergossen. Der Tee schmeckt in etwa so wie Brennesseltee und soll sehr gut gegen die Höhenkrankheit helfen. Man bekommt diesen Tee im ganzen Land, in jedem Lokal und jedem Hotel. Ich habe jeden Tag mindestens eine Tasse getrunken und hatte nie Probleme mit Kreislauf oder Höhenkrankheit.

Auf Sand- und Schotterpiste setzen wir unsere Fahrt fort. Inzwischen haben wir vier Kranke, teils mit Erkältung, teils mit Höhen- oder Magen-Darm-Problemen.

 

Am nächsten Morgen bin ich über den Berg, es geht mir wesentlich besser, und ich habe grossen Hunger. Gitte hatte am Abend zuvor Alpakasteak mit Kräuterauflage gegessen und schwärmt mir davon vor. Das möchte ich auch noch probieren.

Etliche unserer Gruppe sind jetzt auch schwer erkältet. Maria hat Fieber und bleibt im Hotel. Wir geniessen unser Frühstück und fahren dann zum Santa Catalina-Kloster. Aus dem Reiseführer wusste ich schon, dass es unbedingt sehenswert sein soll, und in der Tat waren wir überwältigt von dieser 20.000 qm grossen Klosterstadt mitten in Arequipa, in der auch heute noch ca. 25 Nonnen leben. Hier durchstreifen wir malerische Winkel, Treppen und Innenhöfe und Gassen und lassen uns die Lebensweise der früheren Nonnen erklären.