Die Mauern und Bögen sind leuchtend Terracotta und Blau gestrichen, die Farben der Erde und des Himmels. Überall ist viel Grün und Blumen wie Geranien, Winden und Rosen wurden angepflanzt. Gitte wollte unbedingt „Rosencreme" kaufen, die die Nonnen selbst herstellen und die sehr gut sein soll. Im klostereigenen Lädchen fanden wir sie, und ich werde sie auch ausprobieren.

An einem schönen Aussichtspunkt über der Stadt machen wir einen kurzen Halt und streifen durch einen herrlichen Garten, in dem tropische Früchte wie Papaya und Passionsfrüchte angebaut werden. Viele Passionsfrüchte hängen von einem Laubengang herab, und die grossen rosa Blüten sind wunderschön. Auch ein grosses Gehege voller Meerschweinchen finden wir.

Danach folgt die Besichtigung mehrerer Kirchen, das ist nicht mein Programm, und daher habe ich mir nicht einmal die Namen gemerkt. Ich schaue mir lieber die Läden mit den schönen Alpakasachen an. Es gibt hier viele und edle Geschäfte, und in einem Nobelgeschäft fragt Gitte nach Vikuna. Vikuna ist das kleinste der vier Andenkamele, nämlich Lama, Guanako, Alpaka und Vikuna. Die Vikunawolle ist die leichteste, feinste und wertvollste Wolle der Welt. Und hier bekommt Gitte einen langen Schal aus Vikunawolle umgehängt, der 900 US-Dollar kosten soll. Ehrfürchtig fühle ich die superweiche zarte Wolle, das ist was für Königinnen! Aber Gitte legt den Schal zurück. Sie wollte nur wissen, wie sich Vikunawolle anfühlt.

 

Am Flughafen sagen wir unserem kleinen kecken Indioführer Lebewohl und warten dann auf unser Flugzeug nach Arequipa. Im Flughafen befindet sich auch ein kleiner Naturladen, der Arzneien aus dem Regenwald anbietet.

Schliesslich laufen wir über das Rollfeld zu unserem Flieger. Draussen ist es heiss und sonnig, aber innen empfängt uns eine eiskalte Klimaanlage, und prompte niese und schnupfe ich wieder los. Der Flug bis zur Zwischenlandung in Cusco dauert 35 Minuten und befördert uns über 3000 Meter höher auf 3.400 m.ü.M. Frierend steige ich aus und fühle mich hundeelend, wacklig und schlapp. Nach Kaffee, Mineralsalztabletten und Umckaloabo, friere ich zwar immer noch, fühle mich aber etwas besser. Dann geht es rein in den nächsten Flieger zum nächsten Zwischenstopp in Juliaca am Titicaca-See auf 3.850 m Höhe. Überall sind die schneebedeckten Gipfel der Andenvulkane zu sehen. Die Menschen, die über das Rollfeld laufen, sind dick angezogen.