Wir fahren zum Anfang des Canyons im Norden. Eine Wahnsinns-Aussicht hat man hier vom Höllenbogen aus, auch Hell’s Bend genannt. Vom Rand geht’s ziemlich steil mit bis zu 550 Meter in die Tiefe. Das Fotografieren erweist sich bei Gegenlicht als nicht besonders einfach. Zur Zeit führt der Fish River nur wenig Wasser, wie dies im Winter und Frühling häufig der Fall ist und schimmert in der Abendsonne. Den Sonnenuntergang über den Canyon können wir bei Bier und Chips gemütlich von einem nahe gelegenen Aussichtspunkt erleben.

 Fish River Canyon - Namib Naukluft

 Der heutige Tag wird anstrengend - 5:30 Uhr aufstehen und anstrengende 8 - 9 Stunden Fahrt über befestigte Straßen und über die Pad, wie man hier so schön sagt. Die Gegend wirkt karg, teilweise sogar mit recht steilen Gebirgsabschnitte durchzogen. Unser Weg führt uns auf Schotterpisten auf der C14 durch Bethanien, ein kleiner Ort mit ca. 2000 Einwohnern, in dem sich um 1814 der Missionar Schmelen niederließ, da hier eine starke Quelle liegt und das erste namibische Steinhaus baute, das so genannte Schmelenhaus.

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Am Straßenrand warten schon einige Einheimische Nama auf unser Kommen; den Gesichtszügen nach zu urteilen, Buschmänner, die natürlich in dieser „Zivilisation“ völlig fehl am Platz sind und eher depressiv und verwirrt wirken, da ihr eigentlicher Lebensraum zerstört ist - ein etwas trauriger Anblick für uns. Unser Zwischenstopp ist kurz, nur fix einkaufen, was man halt so braucht; Bier und Medikamente. Auf der C14 in Richtung Namib-Naukluft-Park laufen wir zwischendurch auf einen liegen gebliebenen Jeep auf. Die beiden Fahrer sind schwer damit beschäftigt, den Wagen anzuheben, um das kaputte Hinterrad zu wechseln. Aber Melissa ist vorsichtig und checkt erstmal die Lage, den es könnte ja auch eine Falle sein - soll schon vorgekommen sein. Aber die Luft ist rein und so packen alle Männer gemeinsam an und heben das Auto an, sodass der Reifen gewechselt werden kann. Der Wagenheber, den die beiden dabei hatten, war offensichtlich kaputt. So selten wie hier einer vorbeikommt, hätten die Beiden noch Tage hier ausharren müssen. Wir nutzen den unfreiwilligen Stopp für unser Mittagessen.