Auf der zweiten Teilstrecke der 256 Km. langen Fahrt wurde es dann interessanter. Wir bogen vom See in den Fluss ab, und jetzt gab es viel zu sehen. Schwimmende Dörfer, Fischer, Reisbauern, und eine schöne Landschaft, eigentlich das ganze kambodschanische Leben.

Nun haben wir uns auch an Deck begeben und sind an den 40 cm. breiten Bootsrand gestanden. Das hatte auch den Vorteil, wenn dieser Schrottpott absäuft, dann haben wir nämlich eine minimale Überlebenschance das Ufer zu erreichen, denn unten bei den Sitzplätzen gibt es nur einen Ausgang für alle 100 Menschen und der ist vorne, aber wir saßen ja in der zweitletzen Reihe. Undenkbar, dass wir da schnell genug draußen gewesen wären. Das mit den absaufen ist ernst gemeint, nach etwas Suchen im Internet fand ich raus dass in den letzten 4 Jahren 3 von diesen Schrottkübel am Grund des Tonle Sap auf Reede liegen, und jedes Mal gab es dabei Todesfälle zu beklagen.

Bei der Ankunft am Pier in Phnom Penh warteten natürlich wieder die obligatorischen Schlepper, TukTuk Fahrer, Taxieros und Kofferträger, die uns lauthals bedrängten und nervten. Wir reagierten gar nicht auf sie, schnappten unsere Koffer und wie bei einem Spiesrutenlauf schüttelten wir sie ab, indem wir uns ins erstbeste Restaurant flüchteten und was zu trinken bestellten.

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Nachdem sich diese Touristenabsahner verdünnisiert hatten, trauten wir uns zurück auf die Straße und nahmen uns für einen Dollar ein TukTuk, damit sind wir zum Paragon Hotel gefahren. Die hatten für uns ein Zimmer im ersten Stock für 23 Dollar die Nacht frei. Das Hotel war recht annehmbar, allerdings hatte das Zimmer kein Fenster, und es gab nur einen Etagenbalkon, wobei uns das nicht weiter störte. Das Zimmer wurde gleich für die nächsten beiden Nächte genommen.

Die Straße entlang lag ein Restaurant dahin schlenderten wir im Anschluss und genehmigten uns Reis mit Huhn in Curry. Auf  kambodschanisch heißt das LocLak, ist zwar lecker aber da die Kambodschaner nicht so scharf essen wie die Thais, schmeckte das alle viel zu fad, und es gab auch kein rotes Chilipulver auf den Tischen zum Nachwürzen. Als Dessert gab es noch ein Anchor Bier und dazu wurden als Snack in Scheiben geschnittene und frittierte Knoblauchzehen gereicht. Hinterher heim zum Duschen und im Anschluss wieder einmal Stilbruch betrieben und zu Happy Herbs Pizza gelaufen, das war ein Tipp von meinem Arbeitskollegen und ich muss sagen, mindestens die Hälfte aller selbsternannten italienischen Pizzabäcker hätten mal eine Lehrzeit in Kambodscha notwendig, um eine gute Pizza zu backen, denn die war richtig lecker.