Wir wurden zum Hotel zurückgefahren und wuschen uns die Hände und Arme. Hinterher haben wir noch etwas in einer Bar getrunken, und gegen 24.00 Uhr waren wir im Bett…
  
 
23.Tag
 
03.01.10                   von Siem Reap nach Phnom Penh
 
Heute Morgen um 5.00 Uhr aufgestanden, denn der Bus sollte uns um 6.30 Uhr abholen, und wir wollten vorher noch duschen. Und schon holte uns der erste Tagesschock ein, kein Strom.

Joe wunderte sich schon in der Nacht, warum ich die Klima abgeschaltet hab, aber es war mal wieder Stromausfall, und das heißt auch, ohne Strom kein Wasser, weil das mit Elektropumpen gefördert wird. Das wars dann mit dem Duschen am Morgen, und mit dem Waschen und mit dem Toilettengang. Was uns aber am meisten zu schaffen machte war in der Dunkelheit mit nur einer Taschenlampe zusammenpacken und dabei nichts in einem dunklen Eck zu übersehen. Das Bezahlen wurde auch mittels Taschenlampe vollbracht, anscheinend ist das hier normal, denn von den Angestellten störte das niemand sonderlich.

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Das nächste Übel kam schneller auf uns zu als erhofft, denn der vermeintliche Bus welcher uns holen sollte stellte sich als dreirädriges TukTuk heraus, und da noch jemand von unserem Hotel zum Bootsanleger musste waren wir zu dritt, mit drei Koffer und zwei Rucksäcken. In so ein Ding passen eigentlich zum bequem Sitzen nur zwei Personen rein, aber der schaffte es, uns alle mit dem ganzen Gepäck unterzubringen. Entsprechend eng war es dann auch. Nach 30 Minuten Fahrt auf mehr oder minderen Straßen erreichten wir das Pier. Und nun das Schiff: Speedboot, oh Herr im Himmel !!! Joe meinte so ein Teil bekommt in Deutschland nicht mal im Neuzustand TÜV, und dieses war gute 30 Jahre alt. Man stelle sich vor, ein langer schmaler Rumpf, mit einem 2 Meter hohen halbrunden Aufbau, welcher nur ein paar Bullaugen hatte, und rundherum ging ein 40 cm. breiter Umlauf ohne Reling oder sonstiger Sicherung. Darin waren 80 Sitze und 20 Notsitze untergebracht. Zur geplanten Abfahrt um 7.00 Uhr waren unten alle Plätze besetzt, aber das Boot machte keinerlei Anstalten abzulegen, im Gegenteil, immer mehr Menschen strömten auf dieses rostige, altersschwache Gefährt zu. Die wurden dann aufs Dach, auf den Bug, und auf den ungesicherten Umlauf verfrachtet. Schwimmwesten, Rettungsringe oder geschweige denn ein Rettungsboot gab es natürlich auch nicht, für was auch, das würde ja wohl doch nur Platz und Ladungskapazität wegnehmen. So legten wir um 7.45 Uhr mit der doppelten als der zulässigen Zahl an Passagieren ab. Die erst Hälfte der Fahrt ging über den Tonle Sap, Südostasiens größter Süßwassersee, wenn der Göppel hier absäuft dann haben wir mal ein richtiges Problem, denn weit und breit war nur noch Wasser zu sehen. Aber er hielt tapfer durch. Mit bis zu 60 Stundenkilometer brauste das Schiff auf dem Wasser dahin. Mittlerweile färbten sich die oben sitzenden Gäste auch langsam in ein ungesundes Rot, denn die Sonne brannte unverdrossen runter, und offensichtlich hatte nicht jeder von denen eine Sonnencreme dabei.