Nach gut einer Stunde hellte sich das Wetter wieder auf, und sogar die Sonne lugte zaghaft wieder hervor. Hier sahen wir auch die seltenen Bonteboks (Bunte Böcke), eine Antilopenart, die es nur in Südafrika gibt und auch nur noch in sehr geringen Stückzahlen. Wenn die Sonne diesen Tieren auf das Fell scheint, sieht es aus wie Regenbogenfarben, daher der Name Bontebok.

Die Landschaft war grün und fruchtbar. Überall gab es viel Vieh, aber kaum Menschen. Wie groß das Land ist und wie dünn besiedelt, das merkt man erst, wenn man tagelang durch dieses weite, einsame Land fährt. Da ist doch Platz für Schwarz und Weiß, zumal das Land grün und fruchtbar ist!

Erwin teilte uns das geänderte Programm mit. Wir würden für den Krüger-Nationalpark etwas weniger Zeit haben, was aber nicht weiter schlimm sein sollte, da die Tiere alle im Süden und in der Mitte des Parks sein sollten. Es hatte dort monatelang nicht geregnet, und alles war total ausgedorrt. Es würde also nichts bringen, den Krügerpark bis in den Norden zu durchfahren, weil wir dort nur durch eintönige Buschsteppe fahren würden. In das Homeland Venda kamen wir daher auch nicht, aber nachdem Erwin uns sagte, daß uns damit nicht allzuviel verloren ginge, waren alle einverstanden, eine andere Route zusätzlich mit ins Programm zunehmen und icht zweimal die gleiche Strecke - Krügerpark rauf und runter - zu fahren. Und erst hinterher wurde uns klar, was für ein Bonbon Erwin uns damit zwischen die Zähne geschoben hatte: Ohrigstad! Ich komme noch darauf zu sprechen.

In Estcourt, unserem Übernachtungsplatz, servierte uns Ludwig heute Pellkartoffeln mit angemachtem Quark. Sehr lecker! Da es auch hier am Abend sehr kühl wurde und auf den Campingplätzen nirgends Restaurants oder Lokale waren, mußten wir wohl oder übel immer früh ins Bett gehen, was wir mehr oder weniger knurrend auch taten.

 

Dort speisten wir Lammkotelett und Steaks und marschierten anschließend zur "Goldenen Meile". Auf dem Weg zurück entdeckte ich in einem feinen Geschäft ein sehr hübsches Top in Rot mit aufgenähten Ornamenten. Auch das wurde gekauft. Zum Schluß hatte ich keinen einzigen Rand mehr in der Tasche und mußte erst bei Erwin wieder Geld eintauschen. Es war aber noch genügend zum Tauschen da, so daß die Freude ungetrübt blieb.

Als wir wieder im Bus saßen, schnatterten wir alle wild durcheinander und lachten und zeigten unsere Ausbeute her. Jeder hatte sich ins Gewühl gestürzt und kräftig die südafrikanische Wirtschaft unterstützt. Alle hatten einen Mordsspaß.